Innerer Dialog eines Scrum Masters: Dogmatiker und Pragmatiker im Diskurs
Das Beispiel passt sicher für viele Scrum Master in die aktuelle Urlaubszeit und beruht auf einer wahren Begebenheit mit einem meiner Teams.
Ist es also ok eine Retrospektive ausfallen zu lassen, wenn viele Teammitglieder im Urlaub sind? Ich war neugierig, wie ChaptGPT einen solchen Diskurs führen würde und war ehrlicherweise positiv überrascht. Einige Statements waren in meinem inneren Dialog ziemlich ähnlich (insbesondere der zweite Dogmatiker). Lest selbst:
Dogmatiker: Die Retrospektive ist ein festes Event im Scrum-Prozess und sollte niemals ausfallen! Sie ist ein grundlegender Bestandteil, um kontinuierliche Verbesserungen zu ermöglichen. Urlaub hin oder her, das Team muss die Verantwortung für sein eigenes Wachstum übernehmen. Wenn wir die Retrospektive ausfallen lassen, verzichten wir auf wertvolle Gelegenheiten zur Reflexion und zur Identifizierung von Problemen. Das ist ein klarer Verstoß gegen die Prinzipien von Scrum!
Pragmatiker: Ich verstehe deinen Standpunkt, aber manchmal müssen wir flexibel sein. In agilen Ansätzen geht es darum, sich den aktuellen Umständen anzupassen. Wenn viele Teammitglieder im Urlaub sind, könnten wir die Retro vielleicht auf einen späteren Zeitpunkt verschieben, wenn alle wieder da sind. Das Ziel ist schließlich, kontinuierlich zu lernen und zu verbessern, und das können wir auch in einer verspäteten Retrospektive tun. Es geht darum, den Geist von Scrum aufrechtzuerhalten, selbst wenn wir manchmal von den festen Regeln abweichen müssen.
Dogmatiker: Aber das öffnet die Tür zu weiteren Ausnahmen und schadet langfristig dem Scrum-Prozess. Wenn wir einmal anfangen, Events ausfallen zu lassen, verlieren wir schnell die Disziplin und die Vorteile, die Scrum mit sich bringt. Die Teams könnten anfangen, das als Entschuldigung zu verwenden, um anderen Verpflichtungen nachzugehen, anstatt sich auf die kontinuierliche Verbesserung zu konzentrieren.
Pragmatiker: Ich stimme zu, dass wir nicht in die Gewohnheit verfallen sollten, Events einfach ausfallen zu lassen. Aber wir sollten auch realistisch sein. Wenn wir eine Retro in einer Zeit abhalten, in der viele nicht anwesend sind, könnten wir uns nur oberflächlich mit den Problemen befassen. Vielleicht könnten wir eine abgespeckte Version oder ein alternatives Format in Erwägung ziehen, um dennoch einige Erkenntnisse zu gewinnen, ohne die Prinzipien von Scrum vollständig zu opfern.
Dogmatiker: Ich bin immer noch besorgt über den Präzedenzfall, den wir damit schaffen könnten. Aber ich verstehe deinen Ansatz. Wenn wir sicherstellen können, dass die retrospektive Reflexion auf irgendeine Weise stattfindet, ohne den eigentlichen Rhythmus zu unterbrechen, dann könnte das eine akzeptable Lösung sein. Wir müssen jedoch sicherstellen, dass dies eine Ausnahme bleibt und nicht zur Regel wird.
In meinem Fall haben wir mit dem Team im Daily kurz zum Wert einer Retrospektive mit nur sehr wenigen Teilnehmern reflektiert und dann gemeinsam beschlossen, diese ausnahmsweise ausfallen zu lassen.